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Umfrage
Frage: Welche Money Management Strategie verwenden Sie?
Kelly Faktor
fester Betrag pro Kontrakt
fester % Betrag
Fixed Ratio
Optimal f
andere Methode

Seiten: [1]
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Autor Thema: Welche Money Management Strategie verwenden Sie? Stimmen Sie ab!  (Gelesen 17042 mal)
Mike C. Kock
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« am: 28 September 2006, 10:01:15 »

Welche Money Management Strategie verwenden Sie?

Eine nicht ganz unwichtige Frage, denn das Wachstum unseres Depot ist enorm wichtig, doch wie entwickelt sich dabei das Risiko? Welche Variante bevorzugen Sie?
« Letzte Änderung: 29 September 2006, 21:22:56 von Mike C. Kock » Gespeichert

Sollten Sie in der Zwischenzeit Fragen haben oder sollte ich Ihnen auf irgendeine Weise behilflich sein können, dann rufen Sie mich gern jederzeit an!

Mike C. Kock
Hansjörg
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« Antwort #1 am: 02 Oktober 2006, 22:58:48 »

Hallo,

könnten Sie die aufgezählten Money Management Strategien kurz erläutern ?


Gruß
Hansjörg
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Mike C. Kock
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« Antwort #2 am: 03 Oktober 2006, 13:36:23 »

Kelly Faktor   

Diese Formel kam und kommt an den Spieltischen im Casino zum Einsatz. Sie ermittelt den Wert, um einen optimalen Gewinn f zu erreichen. Dabei ist zu beachten, das der Verlust und die Gewinnhöhe im Vorfeld feststehen - anders an der Börse!

Die Formel:

f=((Verhältnis Gewinn zu Verlust +1)* Wahrscheinlichkeit für einen Gewinn-1) / Verhältnis Gewinn zu Verlust

f = (( 3/2 + 1 ) * 0.55 - 1) / ( 3/2) = 0.25

für den nächsten Trade werden 25% des Gesamtkapitals einegsetzt.

fester Betrag pro Kontrakt 

z.B. Ihr System hat ein max. Draw Down von $ 3.500,- und Sie benötigen für die Margin $ 3.500,- dann macht dies zusammen $ 7.000,-. Da dieser Wert ein Resultat der Vergangenheit ist, multiplizieren Sie ihn noch mit einem Sicherheitsfaktor z.B. 2

Nun steht der feste Betrag pro neuem Kontrakt fest: $ 14.000,-

1 Kontrakt   14.000 - 27.999
2 Kontrakte  28.000 - 41.999
3 Kontrakte  42.000 - 55.999 und so weiter
 
fester % Betrag 

Sie möchten nicht mehr als 5% pro Trade riskieren / investieren. Depotgröße: 100.000,-
Sie setzen 5.000 für diesen Trade ein. Nun bestimmt Ihr Moneymanagement die Anzahl der Kontrakte oder Aktien.

100.000  5%  5.000      ATR-Stop in $ 2.500     Anzahl Kontrakte: 2
110.000  5%  5.500      ATR-Stop in $ 3.500     Anzahl Kontrakte: 1
120.000  5%  6.000      ATR-Stop in $ 2.000     Anzahl Kontrakte: 3

Fixed Ratio  

folgt in den nächsten Tage

Optimal f

Optimal f gehört auch zur der Gruppe des Fixed Fractional und zeigt den optimalsten prozentualen Investitionsgrad für das System an. Grafisch wird es als Kurve dargestellt und der höchste Punkt ist das Optimal f.




 
« Letzte Änderung: 04 Oktober 2006, 09:29:11 von Benjamin » Gespeichert

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Mike C. Kock
Diethard
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« Antwort #3 am: 08 Oktober 2006, 16:29:26 »

Das ist nicht ganz so einfach zu beantworten, da auch Riskmanagementfaktoren eine Rolle spielen.
Die gehandelten Kontrakte korrelieren nicht zwingend.
Ich verwende keinen festen Sicherheitsfaktor beim Handelskonto, bin jedoch in der Lage, einen Nachschuss in mindestens gleicher Höhe der Einlage sehr kurzfristig zu erbringen und damit einen Margin Call zu befriedigen. Die Länge des betrachteten Vergangenheitszeitraums ist ebenfalls entscheidend für die Sicherheitsaufschläge.
Da ich nur Intraday handle, kann der Sicherheitsfaktor unter normalen Verhältnissen (kein 11.09.2001) gering (+/- 2) bleiben.

Ich habe daher die Antwort gewählt, die am ehestens zu meinem Moneymanagement passt - und festgestellt, dass ich damit der einzige bin bisher.

Gruß
Diethard
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Mike C. Kock
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« Antwort #4 am: 10 Oktober 2006, 12:14:31 »

...Da ich nur Intraday handle, kann der Sicherheitsfaktor unter normalen Verhältnissen (kein 11.09.2001) gering (+/- 2) bleiben...

Ganz so kann ich Ihnen da nicht zu stimmen,denn gerade im Intraday Handel kommt es zu "zufälligen" Bewegungen und damit zu herben Verlusten. Welche Situationen sind das?

- Tage wo Wirtschaftsdaten bekanntgegeben werden
- Zeiten mit geringen Umsätzen
- Externe Nachrichten wie Anschläge, Unwetter oder auch Unfälle (Flugzeug, Bahn, Schiff)

Die Märkte reagieren sofort auf diese Punkte und sind nicht mehr berechenbar. Wobei ich bezweifle, ob dies überhaupt geht. So sehe ich gerade hier einen erhöhten Risikofaktor.
« Letzte Änderung: 10 Oktober 2006, 18:51:30 von Mike C. Kock » Gespeichert

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Mike C. Kock
Diethard
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« Antwort #5 am: 10 Oktober 2006, 18:36:06 »

Hallo Herr Kock,

"herbe Verluste" werden vor allem durch Risikomanagement (z.B. immer(!) Stop Loss an der Börse platzieren, bei Gewinnpositionen als Trailing Stops setzen) vermieden und nicht durch Money Management. Money Management ermöglicht mir nur das Gewohnte weiter zu machen, wenn es - mehrfach und wiederholt - gegen mich gelaufen ist.
Bei den "Zufällen" gehe ich davon aus, dass genauso viele für wie gegen mich spielen und die Erwartung schon im Preis enthalten ist.
Ich denke, unsere Strategien sind vermutlich sehr unterschiedlich, aber unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander.
Können Sie eine sinnvolle Risikorücklage zum Überleben des nächsten 11. September beziffern? Ich kann es nicht.
Gruß
Diethard
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Mike C. Kock
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« Antwort #6 am: 10 Oktober 2006, 18:53:56 »

Ich denke, unsere Strategien sind vermutlich sehr unterschiedlich, aber unsere Meinungen gar nicht so weit auseinander.
Können Sie eine sinnvolle Risikorücklage zum Überleben des nächsten 11. September beziffern? Ich kann es nicht.

Sie haben Recht, unsere Meinungen sind nicht soweit auseinander  Smiley
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Mike C. Kock
Harald
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« Antwort #7 am: 19 Oktober 2006, 17:53:21 »

Ich versuche es derzeit über einen variablen %Satz, der das Risiko pro Trade bestimmt. In dem man diesen Risikobetrag durch das Risiko pro Einheit (Kaufkurs – Stoppkurs) dividiert, bekommt man die zu handelnde Stückzahl. Die Gebühren sollten der Genauigkeit halber berücksichtigt werden.  Die Höhe des %Satzes hängt ab vom Verlauf der Kapitalkurve, der Trefferquote und dem Drawdown. Tests mit Excel hierzu brachten Ergebnisse, die zumindest vorsichtigen Optimismus bei mir aufkommen lassen.   

 

Zu den in der Umfrage aufgeführten Beispielen möchte ich bemerken:

 

 

Kelly

Mit Kelly ins Kasino hm…. Die Werte, die in die in die Formel eingesetzt wurden, stammen jedenfalls nicht vom Roulette. Nehmen wir z.B. mal die einfachen Chancen ( Schwarz oder Rot) TQ= 18/37= 0,4865. Auszahlung= 1 (bedeutet Auszahlung = Einsatz) , nennt man glaube ich auch Return to Risk. Erwartungswert dieser Spielweise pro € Einsatz:  0,4865*1€-(1-0,4865)*1€ = -0,027€, also rund -3Cent.

Positionsgröße laut Kelly: ((1/1+1)* 0,4865-1) / (1/1)= -0,027. Zwei Dinge werden hier klar:

 
1. Für Strategien, die einen negativen Erwartungswert aufweisen (also Verluste produzieren), gibt es kein vernünftiges MM –           man sollte sie überhaupt nicht spielen oder traden.

2. Wer langfristig mittels Kasino Geld verdienen will, sollte selber eines eröffnen.
 
Auch bei positivem Erwartungswert ist größte Vorsicht geboten, was den Einsatz der Kelly Formel angeht. Gerade ein Münzwurfspiel lässt sich mit Excel wunderbar simulieren, was jeder, der sich für MM interessiert, unbedingt einmal probieren sollte. Spielt man z.B. einige Male 100 Durchgänge, bekommt man völlig unterschiedliche Ergebnisse – von der Vervielfachung des Anfangskapitals bis hin zur Pleite. Einen solchen Algorithmus kann man unmöglich für den Einsatz an der Börse empfehlen, zumal hier das Verhältnis von Gewinn zu Verlust nicht feststeht, wie beim Münzwurfbeispiel.   

Optimal f

Hier verhält es sich ähnlich wie bei Kelly. Optimal f zielt allein auf die Maximierung des Kapitals ab, ohne dabei das Risiko zu berücksichtigen. Wer mit Drawdowns > 50% leben kann, sollte Optimal f verwenden. In der Praxis also nur für Leute ohne Sinn für Gefahren zu gebrauchen, wie Berufsgeisterfahrer oder S-Bahnsurfer. Außerdem wird dabei die vergangene Kapitalkurve (Drawdown) zugrunde gelegt, auf die optimiert wird. Wenn sich die Dinge ändern und der künftige DD höher als der bisherige ausfällt, kann man so leicht ins offene Messer laufen. Wer also im Spiel bleiben möchte, darf Optimal f nicht ohne Einschränkung verwenden.

 
Fester % Satz

Diese Methode ist meiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit, die in die richtige Richtung geht. Hier wird nämlich, im Unterschied zu anderen Methoden, das Risikomanagment gleich mit einbezogen. Und das ist wichtig, denn vor der Wahrnehmung einer Chance kommt meiner Meinung nach die Festlegung des Risikos. Nur so lässt sich verhindern, dass man zuviel verliert. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei diesem Algorithmus die Positionsgröße mit dem Kapital kontinuierlich wächst bzw. fällt. Wenn es gut läuft, riskiert man mehr, wenn es schlecht läuft, weniger. Das entspricht dem Anti Martingale Ansatz und stellt einen gewissen Schutz dar, um in Verlustphasen nicht zuviel zu verlieren. Gleichzeitig hat man in Gewinnphasen einen höheren Zuwachs, als das bei konstanten Einsätzen der Fall wäre.
Trotzdem kann man auch hier nach Verbesserungen suchen, z.B. mit einem Variablen % Satz.   

 

Zu den anderen Methoden kann ich nur sagen, dass sie keine besonderen Vorteile zu bieten scheinen. Welchen Sinn soll es z.B. haben, eine bestimmte Stückzahl vorzuschreiben? Das ist mit Aktien unmöglich zu verwirklichen, weil es hier natürlich große Preisunterschiede gibt. Bisher konnte mir niemand erklären, was daran vernünftig sein soll.

Gruß

Harald
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