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1  Expertenrunde / Risk & Moneymanagement / Re: Fragen, auf die ich zu gerne eine Antwort hätte am: 26 Oktober 2006, 23:55:43
Hallo Mike,

danke für die Antwort.

Zitat
1. beim Ratio Gewinner/Verlierer gibt es prozentual ausgedrückt immer ein Maximum 100%. Die Anzahl der Trades können also sich nicht verändern.

Zusammengenommen sind es natürlich 100%. Aber man könnte ja versuchen, die Zahl der Gewinntrades zu erhöhen und würde damit natürlich gleichzeitig weniger Verlusttrades haben. Aber es stimmt schon... wenn ich eine TQ von 50% habe und 80% erreichen möchte, ist das wahrscheinlich nicht zu schaffen. Dagegen hat man mehr Möglichkeiten, das Gewinn/Verlust Verhältnis zu verbessern.

Zurzeit mache ich hauptsächlich Simulationen und da kam mir die Idee, dass es ja im Grunde genommen keine Rolle spielt, wie sich der Erwartungswert einer Strategie zusammensetzt. In der Praxis sieht es aber anders aus, das leuchtet mir jetzt ein.

Dazu habe bestimmt noch weitere Fragen Augen rollen

Gruß

Harald
2  Expertenrunde / Risk & Moneymanagement / Fragen, auf die ich zu gerne eine Antwort hätte am: 23 Oktober 2006, 15:46:43
Hallo,

ist ja ziemlich still geworden hier.... Ich hoffe, dass noch genug Interessierte mitlesen. Zu folgenden Fragen finde ich einfach keine Antwort:

Oft wird behauptet, die Trefferquote spiele nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr komme es auf das Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten an. Diese Aussage ist fragwürdig, wenn man sich die Berechnung des Profitfaktors anschaut: 
Anzahl Treffer/Anzahl Verlierer * durchschnittlicher Gewinn/durchschnittlicher Verlust
Es wird deutlich, dass die Trefferquote mathematisch die gleiche Rolle spielt wie das Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten. Wie begründet sich also die Aussage, es käme nicht auf die Anzahl der erfolgreichen Trades an? Es kann nur bedeuten, dass sich im Zuge einer schlechteren TQ das Gewinn/Verlustverhältnis überproportional verbessert. Wie aber ist das möglich? Wie kommen überhaupt Systeme zustande, die z.B. eine TQ von lediglich 40% aufweisen und dabei ein Gewinn/Verlustverhältnis von 5 haben?

Um die Wichtigkeit von MM zu unterstreichen, werden gerne Performance Kurven verglichen. Es zeigen sich dann oft deutliche Unterschiede in den Kapitalkurven und diejenige, die am besten abschneidet, wird mit erfolgreichem MM in Verbindung gebracht.
Wie reproduzierbar sind solche Ergebnisse? Kann es nicht sein, dass das MM-System mit der besten Performance beim nächsten Test mit anderen Daten versagt? Verhält es sich nicht ähnlich wie bei einem Einstiegssignal, welches leicht modifiziert weit bessere Ergebnisse bringt, aber keine Stabilität aufweist, sondern immer wieder angepasst werden muß? Kurz: Hat MM, entgegen allen Aussagen, nicht auch etwas mit Prognose zu tun? 


Vielleicht hat ja jemand Antworten oder Anregungen dazu..

Gruß

Harald   
3  Expertenrunde / Risk & Moneymanagement / Re: Welche Money Management Strategie verwenden Sie? Stimmen Sie ab! am: 19 Oktober 2006, 17:53:21
Ich versuche es derzeit über einen variablen %Satz, der das Risiko pro Trade bestimmt. In dem man diesen Risikobetrag durch das Risiko pro Einheit (Kaufkurs – Stoppkurs) dividiert, bekommt man die zu handelnde Stückzahl. Die Gebühren sollten der Genauigkeit halber berücksichtigt werden.  Die Höhe des %Satzes hängt ab vom Verlauf der Kapitalkurve, der Trefferquote und dem Drawdown. Tests mit Excel hierzu brachten Ergebnisse, die zumindest vorsichtigen Optimismus bei mir aufkommen lassen.   

 

Zu den in der Umfrage aufgeführten Beispielen möchte ich bemerken:

 

 

Kelly

Mit Kelly ins Kasino hm…. Die Werte, die in die in die Formel eingesetzt wurden, stammen jedenfalls nicht vom Roulette. Nehmen wir z.B. mal die einfachen Chancen ( Schwarz oder Rot) TQ= 18/37= 0,4865. Auszahlung= 1 (bedeutet Auszahlung = Einsatz) , nennt man glaube ich auch Return to Risk. Erwartungswert dieser Spielweise pro € Einsatz:  0,4865*1€-(1-0,4865)*1€ = -0,027€, also rund -3Cent.

Positionsgröße laut Kelly: ((1/1+1)* 0,4865-1) / (1/1)= -0,027. Zwei Dinge werden hier klar:

 
1. Für Strategien, die einen negativen Erwartungswert aufweisen (also Verluste produzieren), gibt es kein vernünftiges MM –           man sollte sie überhaupt nicht spielen oder traden.

2. Wer langfristig mittels Kasino Geld verdienen will, sollte selber eines eröffnen.
 
Auch bei positivem Erwartungswert ist größte Vorsicht geboten, was den Einsatz der Kelly Formel angeht. Gerade ein Münzwurfspiel lässt sich mit Excel wunderbar simulieren, was jeder, der sich für MM interessiert, unbedingt einmal probieren sollte. Spielt man z.B. einige Male 100 Durchgänge, bekommt man völlig unterschiedliche Ergebnisse – von der Vervielfachung des Anfangskapitals bis hin zur Pleite. Einen solchen Algorithmus kann man unmöglich für den Einsatz an der Börse empfehlen, zumal hier das Verhältnis von Gewinn zu Verlust nicht feststeht, wie beim Münzwurfbeispiel.   

Optimal f

Hier verhält es sich ähnlich wie bei Kelly. Optimal f zielt allein auf die Maximierung des Kapitals ab, ohne dabei das Risiko zu berücksichtigen. Wer mit Drawdowns > 50% leben kann, sollte Optimal f verwenden. In der Praxis also nur für Leute ohne Sinn für Gefahren zu gebrauchen, wie Berufsgeisterfahrer oder S-Bahnsurfer. Außerdem wird dabei die vergangene Kapitalkurve (Drawdown) zugrunde gelegt, auf die optimiert wird. Wenn sich die Dinge ändern und der künftige DD höher als der bisherige ausfällt, kann man so leicht ins offene Messer laufen. Wer also im Spiel bleiben möchte, darf Optimal f nicht ohne Einschränkung verwenden.

 
Fester % Satz

Diese Methode ist meiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit, die in die richtige Richtung geht. Hier wird nämlich, im Unterschied zu anderen Methoden, das Risikomanagment gleich mit einbezogen. Und das ist wichtig, denn vor der Wahrnehmung einer Chance kommt meiner Meinung nach die Festlegung des Risikos. Nur so lässt sich verhindern, dass man zuviel verliert. Ein weiterer Vorteil ist, dass bei diesem Algorithmus die Positionsgröße mit dem Kapital kontinuierlich wächst bzw. fällt. Wenn es gut läuft, riskiert man mehr, wenn es schlecht läuft, weniger. Das entspricht dem Anti Martingale Ansatz und stellt einen gewissen Schutz dar, um in Verlustphasen nicht zuviel zu verlieren. Gleichzeitig hat man in Gewinnphasen einen höheren Zuwachs, als das bei konstanten Einsätzen der Fall wäre.
Trotzdem kann man auch hier nach Verbesserungen suchen, z.B. mit einem Variablen % Satz.   

 

Zu den anderen Methoden kann ich nur sagen, dass sie keine besonderen Vorteile zu bieten scheinen. Welchen Sinn soll es z.B. haben, eine bestimmte Stückzahl vorzuschreiben? Das ist mit Aktien unmöglich zu verwirklichen, weil es hier natürlich große Preisunterschiede gibt. Bisher konnte mir niemand erklären, was daran vernünftig sein soll.

Gruß

Harald
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